Voraussichtliche Entwicklung von Unfallzahlen und Jahresfahrleistungen in Deutschland - Ergebnisse 2010 -
Lt. Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat sich im Jahr 2010 der positive Trend in der Entwicklung des Unfallgeschehens im Straßenverkehr in Deutschland weiter fortgesetzt. So wird sich nach Schätzungen die Gesamtzahl der im Straßenverkehr Getöteten in Deutschland im Jahr 2010 um fast 10% auf unter 3.750 Getötete reduzieren.
Zu Beginn des Jahres 2010 betrug der Bestand an zulassungspflichtigen Kraftfahrzeugen etwa 50,2 Mio Fahrzeuge. Davon waren 41,7 Mio. Personenkraftwagen und 3,8 Mio. Motorräder. Im Vergleich zum Jahresbeginn 2009 hat der Bestand an zulassungspflichtigen Kraftfahrzeugen insgesamt um 1% zugenommen. Dieser Trend wird hauptsächlich geprägt durch den Bestandszuwachs bei den Pkw (+1,0%). Der seit mehreren Jahren andauernde überdurchschnittliche Bestandszuwachs bei den Motorrädern (einschl. Leichtkrafträder) setzte sich mit +2,8% ebenfalls weiter fort.
Motorräder Die Anzahl der getöteten Fahrer und Mitfahrer von Motorrädern (einschließlich Leichtkrafträder) wird sich von 2009 auf 2010 nach dem sehr geringen Rückgang im Vorjahr (-1%) in diesem Jahr wieder deutlich verringern – die Anzahl der Getöteten wird um etwa 9% auf weniger als 600 Getötete sinken (2009: 650). Bezogen auf den Fahrzeugbestand wird sich das bestandsbezogene Risiko "Getötete je 100 Tsd. Fahrzeuge (GT/100.000 Fz)" für Motorradnutzer im Vergleich zum Vorjahr noch deutlicher um knapp 12% auf etwa 15,7 reduzieren (2009: 17,8). Das bestandsbezogene Risiko für Pkw reduziert sich ebenfalls deutlich – um mehr als 9% auf etwa 4,6 (2009: 5,1). Der Vergleich des bestandsbezogenen Risikos der Motorradbenutzer und der Pkw zeigt, dass Motorradfahren, zumal Motorräder im Mittel erheblich geringere Fahrleistungen aufweisen, für die Fahrer und Mitfahrer weiterhin ein sehr hohes Risiko darstellt, das mehr als dreimal höher ist als für Pkw-Insassen.
Moped/Mofa, Radfahrer, Fußgänger Sowohl bei den Moped/Mofa-Fahrern (2009: 99 Getötete) als auch bei den Radfahrern (2009: 462 Getötete) ist in diesem Jahr mit einem überdurchschnittlich starken Rückgang um etwa 19% bzw. fast 18% zu rechnen. Damit sinkt die Anzahl der getöteten Radfahrer auf weniger als 400 Getötete. Ein respektabler Rückgang ist ebenfalls bei der Anzahl getöteter Fußgänger absehbar - um etwa -12% auf etwa 520 Getötete (2009: 591).
Endgültige Werte aus der amtlichen Straßenverkehrsunfallstatistik, die das Unfallgeschehen zum Beispiel nach der Art der Verkehrsbeteiligung der Verunglückten und nach der Ortslage differenziert beschreiben, liegen zu einem Kalenderjahr erst mehrere Monate nach dem Jahreswechsel vor.
Die Darstellung dieser voraussichtlichen Entwicklung des Unfallgeschehens 2010 beruht auf den Daten, die durch Unterstützung des Statistischen Bundesamtes Anfang Dezember 2010 in der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zur Verfügung standen. Dies waren die vorläufigen Monatswerte der Unfallstatistik bis einschließlich August 2010. Die Schätzwerte zu den Unfallzahlen der einzelnen Kategorien wurden je für sich ermittelt und beruhen auf jeweils mehreren Einzelprognosen.