Obwohl zunehmend auch Mittelklasse-Motorräder mit ABS angeboten werden, sind nach Meinung der ADAC Unfallforschung immer noch zu wenige Motorräder mit Antiblockiersystemen unterwegs. Dabei könnten viele Unfälle mit Verletzungen und Todesopfern durch den flächendeckenden Einsatz des Systems verhindert werden.
Nach der detaillierten Auswertung von fast 900 Unfällen mit Motorrad-Beteiligung fanden die Unfallforscher des ADAC heraus, dass in 21 Prozent aller Motorrad-Unfälle der Unfall mit ABS vermieden oder die Folgen erheblich gemindert hätten werden können. Bei den sogenannten Alleinunfällen der Zweirad-Piloten, an denen kein anderer Verkehrsteilnehmer beteiligt ist, sogar in fast 45 Prozent. ADAC-Forschungsleiter Dipl.-Ing. Thomas Unger präsentierte den Medien denn auch eine eindrucksvolle Hochrechnung: „Hätten alle Motorräder ABS-Systeme, könnten pro Jahr bis zu 6900 Unfälle mit Verletzungen und dabei bis zu 160 Todesopfer vermieden werden. In über 2000 Unfällen könnte zudem die Folgenschwere deutlich verrindert werden.“